Korat
Die silberblaue Glückskatze aus Thailand und ihre Geschichte

Die Koratkatze, Thailands Nationalkatze, ist eine der wenigen, wenn nicht sogar die einzige anerkannte Rassenkatze, die seit ein paar hundert Jahren in ihrer ursprünglichen Art erhalten geblieben ist. Eine erste uns bislang bekannte Erwähnung der Korat oder auch Si-awat wie sie von den Thais genannt wird, fand man in einem Katzengedicht-Buch aus der Ayudhya - Zeit um 1350 n. Chr.
Darin wurden 17 Glückskatzen und 6 Katzen, die ihrem Besitzer Unglück bringen, dargestellt.
Unter den Glückskatzen befand sich an vierter Stelle die Korat. Das ihr gewidmete Gedicht, welches ihre glückbringendenigenschaften hervorhebt, lautet nach einer Übersetzung von Khun Prasit Sahakorn:

Die Katze maled hat eine
Körperfarbe wie doklao. Die Haare
sind weich, mit Wurzeln wie Wolken
und Spitzen wie Silber. Die Augen
schimmern wie Tautropfen auf einem
Lotusblatt.

Sawat, maled und doklao sind Früchte bzw. Pflanzen, die silbrig-grau schimmern und damit die Fellfarbe beschreiben; Tautropfen auf einem Lotusblatt lassen das Grün der Blätter besonders zur Geltung kommen - und so intensiv grün sind auch die Augen der Korat.

Neben dieser lyrischen Beschreibung gibt es eine weitere Deutung, denn diese Katze symbolisiert für die Thais notwendige und erstrebenswerte Dinge des Lebens.
Blaugraue Wolken bedeuten Regen und lebensnotwendiges Wasser, Silber symbolisiert Wohlstand und Tautropfen auf dem Lotusblatt sind wie Regentropfen auf sprießendem Reis und weisen auf Fruchtbarkeit und Wachstum hin.
Aus diesem Grunde wurde die Si-Sawat auch Brautleuten zum Geschenk gemacht, um das Glück der Ehe zu sichern. Die Brautmutter und Nachbarn trugen den Kater mit gebührendem Zeremoniell in das Hochzeitsbett, wo er sich ohne Frage recht wohl fühlte. Auch in der Hängematte des Babys musste er geschlafen haben, bevor der Säugling hineingelegt wurde.

Dort, wo man noch in Thailand den Regen von den Göttern erbittet, spielt die Korat eine etwas bedauernswerte Rolle. UM die Götter gnädig zu stimmen, wird ein Umzug durch das Dorf gemacht, mit der Korat an der Spitze. Vor jedem Haus hält der Umzug und der Hausherr bespritzt die Katze mit Wasser. Man kann sich leicht vorstellen, dass der ganze Trubel und das viele Wasser der armen Katze nicht gerade gefällt. Glücklicherweise sind lange Trockenperioden in Thailand selten.

Durch die besondere Zuneigung, die man der Korat entgegen brachte, wurde sie geschützt und in ihrer Art erhalten. Während der vielen Kämpfe um das ehemalige Siam, war die Korat von der Ausrottung bedroht. In der Provinz Pimai, deren Landschaft von grauem Granitfelsen geprägt ist, fand die Korat einen idealen Unterschlupf. Diese Felsen boten der grauen Katze die beste Tarnung. Korat ist übrigens die größte Stadt in dieser Provinz.
Als König Rama V. (er regierte von 1859-1910) sich einmal nach dem Namen der wunderschönen Katze erkundigte, hieß es „eine aus Korat“ und so blieb sie bis heute „eine Korat“.
Da Bücher über Katzen, Kunde und Vögel einen wichtigen Aspekt der kulturellen Tradition Siams (seit 1939 Thailand) darstellen, ist es nicht verwunderlich, dass König Rama V. Ende des vergangenen Jahrhunderts aus alten Handschriften über Katzen ein neues Buch zusammenstellen ließ. Dieses Buch wurde als SMUD KHOI KATZENBUCH bekannt. Smud Khoi ist ein spezielles Papier, das zur Herstellung deses Buches verwand wurde.

Es ist ein langer Weg, den diese kleine, liebenswerte Katze zu uns zurückgelegt hat, denn, obwohl sie auch im Thailand äußerst beliebt ist, gibt es sie dort nicht mehr sehr häufig.

Ende des vergangen Jahrhunderts sah man in England und in den USA hin uUNwieder eine Korat, die in den meisten Fällen ein Geschenk war, das man verdienten Beratern und Angestellten des königlichen Hofes gemacht hatte.
Erst 1959 wurde das erste Koratpärchen zu Zuchtzwecken in die USA gebracht. Es folgten später noch einige Katze, so dass die Gesamtzahl der CFA-registrierten Koratkatzen sich außerhalb Thailand auf ca. 3'000 beläuft.
1965 wurde in den USA die KORAT CAT FANCIERS ASSOCIATION, INC (KCFA) gegründet, die auch eine Monatszeitschrift herausgibt. Koratfreunde aus aller Welt sind Mitglieder und berichten über ihre Katzen und deren Nachwuchs, so dass die angegebene Zahl von ca. 3'000 kontrollierbar ist.
Aufgabe dieser Vereinigung von Koratfreunden ist es, die Rasse zu erhalten und sie vor Degeneration zu bewahren.

Es ist gewiss nicht der Seltenheitswert, der die Korat so beliebt macht. Wenn wir in der westlichen Welt auch nicht so abergläubisch sind wie die Thais sind, so ist es wirklich beglückend, eine Korat zu besitzen - d.h. Sie besitzt uns!

In der Jugend d.h. Bis zu ihrem 3. Lebensjahr, hat sie ihre Schönheit noch nicht voll Entwickelt, aber danach entfaltet sie sich und ist, wie in den alten Handschriften beschrieben.

Nachdem auch der normale jugendliche Übermut nachlässt, ist sie die sanfteste und liebevollste Katze, die sich auf „ihren“ Menschen eingestellt hat und ihn auf ihre Art wissen lässt, wie sehr sie ihn mag. Sie „sprechen“ nicht viel und sind vorbildliche Eltern. Ihr Westen ist intelligent, neugierig, sehr menschenbezogen, anhänglich und unermüdlich verspielt.
Durch ihr Temperament passen sie sehr gut zu Kindern und durch ihre ausgeglichen, sanfte Art sind sie die richtige Gesellschafter für ältere Menschen.
Sie in einem Zwinger zu halten, wäre das Schrecklichste, was man diese Katze antun könnte. Sie ist einfach dazu geboren, um in der Familie zu leben - allerdings kann es geschehen, dass eine Katze sich wie „die Königin von Saba“ beträgt. (nämlich dann, wenn sie zu sehr verwöhnt wird...)

FIFe-Standard Korat

Charakteristische Merkmale: weiche Linien, große leuchtende Augen und ein Silber-schimmerndes blaues Fell.
Körper: Mittlere Größe, muskulös, geschmeidig, den Eindruck von Kraft, jedoch nicht von Gewicht, gebend, der Rücken ist gewölbt. Lebhafte Erscheinung. Katzinnen sind etwas feiner und kleiner.
Beine: dem Körper entsprechend proportioniert, die Vorderbeine sind etwas kürzer als die Hinterbeine. Pfoten oval.
Fußballen: dunkelblau bis lavender mit rosa Schimmer.
Schwanz mittlere Länge, kräftig am Ansatz, zu einer rundlichen Spitze verlaufend. Die Länge ist passend zur Katze, als nicht länger als mittellang.
Kopf: herzförmig, mit viel Breite zwischen den Augen. Die Erhöhung der Augenbrauen ergeben die oberen Kurven der Herzform und die weichen Linien beidseits des Gesichts zum Kinn vervollständigen die Herzform. Unerwünscht sind: jeglicher Pinch oder wenig Breite zwischen den Augen.
Nase: gut proportioniertes Profil mit leichtem Stop zwischen Stirn und Nase. Die Nase oberhalb des Nasenspiegels leicht abgerundet (löwenartig).
Unerwünscht ist eine Nase, die entweder zu lang oder zu kurz im Verhältnis zur Kopfform erscheint. Nasenspiegel und Lippen: dunkelblau oder lavender

Ohren: groß, am Ansatz breit, Spitze leicht gerundet, hoch gesetzt, einen lebhaften Ausdruck vermittelnd. Innenseite der Ohren schwach behaart, auf der Außenseite sehr kurz und dicht.
Augen: zum Gesicht Fast übergroß, leuchtend, ausdrucksvoll, weit geöffnet, rund.
Augenfarbe: leuchtend grün bevorzugt, Bernsteinfarbe toleriert. Jungtiere bis zu 2 Jahren haben gelbe, bernsteinfarbige oder Bernstein/grüne Augen. Die definitive Augenfarbe ist normalerweise nicht vor 2 Jahren feststellbar.
Fell: einfaches Fell, kurz bis mittellang, glänzend und fein, dich anliegend. Das Fell hat die Tendenz sich auf dem Rücken zu teilen, wenn sich die Katze bewegt.
Farbe: einheitlich silberblau, Haarspitzen silber, je mehr Silber, umso besser. Ohne Schattierungen und ohne Streifen. Wo das Fell kürzer ist, wird der Silberschein intensiver. Unerwünscht ist ein Fell mit Silbertipping nur an Kopf, Beinen und Füßen.
Fehler: Weiße Haarbüschel oder Flecken. Jede andere Farbe als Silberblau.

Punkteskala:
Körperform, Schwanz
Felltextur
Fellfarbe
Kondition
Kopf, Ohren
Augenfarbe
Augenform u. -stellung
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gesamt


25 Punkte
10 Punkte
20 Punkte
05 Punkte
20 Punkte
05 Punkte
15 Punkte
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100 Punkte